März 2014 www.initiative.cc

"Sind 10 Gebote 10 zuviel ?"

Vorwort der Initiative Information-Natur-Gesellschaft: Mit diesem Artikel sollen nicht die Gebote grundsätzlich in Frage gestellt werden ! Das macht der Autor auch nicht. Es gibt natürlich auch bei den 10 Geboten einen tieferen geistigen Sinn.
Der Artikel sollte aber zum Nachdenken anregen. Denn würden wir im Einklang mit Gott, Mensch und Natur Leben, bräuchten wir keinerlei Gebote. Der Spruch "Was Du nicht willst das Dir man tut, das füg auch keinem andern zu", oder "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" würde schon genügen.
Auch im gesellschaftlichen Bereich gibt es Gebote/Gesetze. Anstatt danach zu Handeln, was gut und richtig ist, hält man sich an die vorgegebenen Gesetzte, und nützt "Gesetzeslücken" knallhart aus.
Verfüttere ich halt Genmais, oder vergifte ich Natur und Felder mit hochgiftigen Spritzmittel, ist ja nicht verboten. Zerstöre mit Spekulation an der Börse ein Unternehmen, lasse Kinder den ganzen Tag vor einem Videospiel sitzen, kaufe Waren auch mensch- und umweltzerstörender Produktion, ...... alles nicht verboten, Oder ??.
Mann kann ja auch nicht sagen, "halte dich an die 10 Gebote und du bist ein guter Mensch". Denn es gibt tausende Dinge, welche durch diese 10 Gebote nicht abgedeckt werden, wenn man den Sinn dahinter nicht erkennt.
Darum steht im Artikel: "Es liegt an Dir, Verantwortung für Dein Leben zu übernehmen".


Ehre Deine Eltern

von Thomas Hegenauer aus www.lebenswert.de

Ehre Deine Eltern. Ein altes Gebot, Nummer 4 der zehn Gebote unter anderem.
Nun, wie es eben so ist mit Geboten - ich pfeif drauf.
Nicht, dass ich meine Eltern nicht ehren würde. Vielmehr ist es völlig schwachsinnig, hieraus ein Gebot zu machen. Und noch hirnrissiger ist es, diesem "Gebot" auch noch zu folgen, einfach deshalb, weil es eben ein Gebot ist.

Ich sehe heute zwei Perspektiven - denn ich bin Sohn und selbst Vater. Also soll natürlich auch mein Nachwuchs mich ehren. Ja, das wünsche ich wirklich. Aber als Vater muss ich mir daher ernsthaft die Frage stellen: Warum um alles in der Welt soll mein Sohn mich ehren? Was macht mich ehrwürdig? Was tue ich, das seinen Respekt verdient? Wer bin ich im täglichen Leben, dass ich seine Achtung gewinne?
Verstehst du, darum mag ich dieses Gebot nicht. Denn wenn ein Vater sich zurücklehnt und sagt: "So du Hosenkacker, da stehts geschrieben, vom Chef persönlich: Ehren sollst du mich, du Wicht, sonsts setzt`s aber gewaltig was!". Ja bitteschön, welchen Sinn hat denn ein solches Gebot? Sinnlos! Wenn aber der Vater (gleiches gilt immer auch für die Mutter, ist doch klar) ein Leben führt, das als zukunftsfähiges Vorbild und Leitbild den Kindern dient ... dann braucht dieser Vater kein Gebot, er möge doch bitte geehrt werden. Dann ist Ehre die natürlichste Sache auf der Welt. Ehre, wem Ehre gebührt. So oder so - das Gebot ist Blödsinn. Noch viel schlimmer: Dieses Gebot lenkt vom eigentlichen Leben ab. Wenn den Eltern vom Gesetz her Ehre zusteht, dann müssen sie dafür ja nichts tun... und wenn Kinder gesetzlich zur Ehrerbietung verpflichtet sind, dann endet das in leerer Höflichkeit, um dem Wortlaut genüge zu tun ... doch in beiden Herzen ist es leer.

Du sollst nicht töten und nicht ehebrechen

Du sollst nicht töten.

Ja, danke für den Hinweis. Gerade hatte ich vor, meinem Nachbarn den Schädel zu spalten, nur so aus Jux. Aber dem Herrn seis gedankt, dass er gerade noch rechtzeitig das Gebot des Nicht-Tötens erlassen hat, um schlimmeres zu verhindern. Was bin ich doch für ein unwissender Depp. Na, zum Glück gibts noch die Obrigkeit, die auf mich aufpasst.
Was kommt als nächstes: "Du sollst regelmäßig atmen"? Aber zurück zum töten. Das gilt natürlich nicht im Krieg und das gilt schon gleich tausendmal nicht für Tiere. Und sicher gibts noch Millionen Ausnahmen. Ach.

Du sollst nicht ehebrechen.

Und überhaupt sollst du nicht mal dran denken. Und DU sollst mir keine Vorschriften machen. Ich VERZICHTE auf dieses Gebot. Und ich sage dir auch ganz klar, warum dem so ist. Denn sollte ich die Ehe brechen oder noch besser: Sollte ich ernsthaft (oder auch nicht ernsthaft) daran denken, dann setze ich mich mal in Ruhe hin und überlege mir, WARUM. Ja, dafür gibts nämlich kein Gebot: "Du sollst dein Hirn einschalten" - brauchts ja nicht, die Obrigkeit denkt für dich mit.
Beim Gedanken an Ehebruch überlege ich mir einmal, was schief läuft in meiner Ehe. Wo hakts, wie hat sich das entwickelt, wie will ich die Zukunft gestalten? Was passt mir nicht und wo liegt MEINE Verantwortung an der Situation?

Du sollst nicht stehlen und nicht mal dran denken. Und lügen sollst du auch nicht.

Schon wieder so ein Gebot. Einfach hingeknallt. Ich erlasse jetzt ein neues Gebot: "Wenn du stehlen willst, dann schlaf nochmal drüber und überlege dir, WARUM du das tun willst. Was sind deine Motive? Was ist dir wichtig im Leben? Wohin führt das? Da läuft scheinbar in deinem Leben etwas irgendwie nicht reibungslos und es liegt nun an dir, herauszufinden, warum dem so ist. Es liegt an dir, Verantwortung für dein Leben zu übernehmen. Das gleiche gilt fürs Lügen." Gebote braucht ein dummer Mensch, der kein Gefühl für sein Herz hat. Ein Befehlsempfänger, heute nennt man sowas einen "Verbraucher". Wer sich nach Geboten richtet, degradiert sich selbst zur zweibeinigen Maschine. Mensch ist der, der gemäß den grundlegenden Geboten lebt, ohne diese je beachtet zu haben. Wer diese Gebote braucht, der hat sie schon gebrochen.

thomas

von Thomas Hegenauer aus www.lebenswert.de

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