Februar 2008 www.initiative.cc

Massentierhaltung:
Ein Leben für den Tod - Die grausame Ausbeutung der Tiere

 

Wie wir Menschen mit der uns anvertrauten Schöpfung umgehen, bedarf eigentlich keinen Kommentars. Wir zerstören unseren eigenen Lebensraum und dadurch natürlich auch unsere Lebensgrundlagen und am Ende (oder am Anfang) auch uns selbst. Tagtäglich sehen wir die Folgen unseres Handelns in allen Bereichen und wundern uns noch, dass niemand etwas dagegen tut. Eine Änderung muss und kann aber nur von jedem Einzelnen kommen.
Im Bereich der Tierhaltung hat der Mensch scheinbar kein Mitgefühl für seine Mitgeschöpfe. Haustiere werden zwar oft besser behandelt wie Menschen, aber beim Fleischkonsum macht er sich keinerlei Gedanken über das dahinter stehende Tier und dessen Leben. Wenn wir Fleisch essen und vor allem Fleisch aus Massentierhaltung, dann machen wir uns hier natürlich mitschuldig.
Jeder muss natürlich selber entscheiden was er isst, aber seien Sie sich bewusst: Wir ernten was wir säen.

Zitat: "Wenn Schlachthöfe Glaswände hätten, dann wären wir alle Vegetarier. Ich fühle mich besser und habe den Tieren gegenüber ein gutes Gewissen, weil ich weiß, dass ich nicht zu ihrem Leid beitrage.“ —Sir Paul McCartney

Leben für den Tod

Die Schweine in diesem Massenbetrieb haben in ihren
Metallboxen nicht einmal genügend Platz, um sich
umzudrehen.

Um den immer stärker anwachsenden Verzehr von Fleisch, Eiern und Milchprodukten in unserer Gesellschaft zu decken, hat die Massentierhaltung in den letzten Jahrzehnten extrem zugenommen. Vor allem in Deutschland, anderen Industrieländern Europas und in den USA gerät sie aufgrund der grausamen Art der Tierhaltung immer mehr in Kritik. Gerade in diesen reicheren Ländern hat es die Massentierhaltung ermöglicht, dass Fleisch längst kein Luxusprodukt mehr ist. An die Stelle von kleineren Schlachthöfen vergangener Zeiten, die Lebensmittelhändler in ihrer Umgebung belieferten, sind im Laufe der Jahre immer riesigere Schlachtbetriebe getreten. Dadurch können viele Menschen jeden Tag Fleisch essen, und auch der reichliche Verzehr von Eiern und allen Arten von Milch-produkten ist alltäglich geworden. Der regelmäßige Fleischkonsum, der tägliche Gang zu Schnellrestaurants, Fastfoodketten, Döner-Läden, Würstchenbuden für den Hunger zwischendurch, all das ist selbstverständlich für viele von uns. Allein in Deutschland leben ungefähr 81 Millionen Menschen. Im Durchschnitt isst jeder Deutsche innerhalb eines Jahres etwa 90 Kilo Fleisch. Das entspricht fast einem ganzen Schwein, einigen Mengen an Rindfleisch, dazu einem Dutzend Brathähnchen sowie mehreren Wildfleisch-Braten. In anderen Ländern der EU ist der Verbrauch pro Jahr ähnlich hoch, in den USA sogar noch höher. Man mag sich also kaum vorstellen, welche Unmengen an Fleisch jährlich auf der ganzen Welt produziert und verzehrt werden.

Billiger Massenkonsum auf Kosten der Tiere

Aber die meisten Menschen denken nicht darüber nach, wie dieses Angebot an tierischen Produkten zu Niedrig-Preisen überhaupt umzusetzen ist: Durch extreme Ausbeutung der so genannten "Nutztiere", die ihr meist kurzes Leben unter Qualen erleiden müssen. Wie dieser Name schon sagt, werden Hühner, Schweine, Rinder, Puten und andere Tiere einzig und allein zu dem "Nutzen" gezüchtet, den Menschen Fleisch, Eier und Milch zu liefern. Wie dieser Name schon sagt, werden Hühner, Schweine, Rinder, Puten und andere Tiere einzig und allein zu dem Nutzen gezüchtet, den Menschen Fleisch, Eier und Milch zu liefern.
Das Fleisch von Tieren aus Massenhaltung ist fast überall zu finden. Nicht nur an Imbissbuden und Schnellrestautants kannst du meist davon ausgehen, dass das Fleisch aus einer solchen Produktion stammt. Auch günstige Fleischprodukte aus Supermärkten und Metzgereien stammen oft von Tieren aus Massenhaltung. Ebenso billiges Fleisch, das als Belag von vielen Pizzas, als Zutat von Tiefkühlgerichten oder als Dosenkost Verwendung findet. Außer-dem werden in den Küchen vieler Restaurants, Hotels und Cafés Fleisch, Wurst und Milchprodukte aus Massenherstellung sowie Eier aus so genannten Legebatterien verwendet.

Kein Platz für Tiere, kein Raum für Menschlichkeit

Bis zu 40 000 Tiere drängen sich bei Dauerkunstlicht in
riesigen, fensterlosen Hallen, wo sie möglichst schnell
Kraftfutter in Fleisch umwandeln sollen.

Das Ziel der Massentierhaltung ist es, möglichst viele Tiere auf möglichst wenig Raum zu halten, um so billig und so schnell wie möglich Fleisch und andere Tierprodukte für den Massenverzehr herzustellen. Da ausschließlich der wirtschaftliche Gewinn zählt, wird auf die Bedürfnisse der Lebewesen keine Rücksicht genommen. Nicht nur, dass die zusammengepferchten Tiere nicht im Geringsten ihre angeborenen Verhaltensweisen und Triebe ausleben können. Es wird meist nicht einmal darauf geachtet, dass sie vor und während der Schlachtung so wenig Leid wie möglich empfinden.

Die Tiere werden in bedrückender Enge gehalten und sehen auf dem Weg zum Schlachthof oft zum ersten Mal Tageslicht. Sie entwickeln aufgrund von Platzmangel und hohem psychischen Stress Verhaltensstörungen und werden regelrecht verrückt. Man schneidet den Zuchttieren meistens ohne Betäubung die Schnäbel, Hörner oder Zähne, damit sich die panischen Tiere nicht gegenseitig verletzen oder gar töten können. Die Tiere kommen in der Massenzucht schon auf unnatürliche Art auf die Welt: Geflügel wird üblicherweise in Fabriken mit Hilfe von Maschinen ausgebrütet und landet direkt nach dem Schlüpfen auf einem Fließband. Junge Kälber werden sofort nach der Geburt ihren Muttertieren gewaltsam entrissen. Nach langen, qualvollen Wochen und Monaten der Aufzucht, in denen viele Tiere durch mangelnde Hygiene, nicht artgerechte Haltung und Stress erkranken - einige von ihnen sterben sogar-, droht ihnen ein oft noch schrecklicheres Erlebnis: die Fahrt zur Schlachterei.

Endstation Schlachthof

Die Zuchttiere werden unter grausamsten Bedingungen oft weite Strecken zum Schlachthof transportiert - nicht selten sind es mehrere tausend Kilometer. Die Tiere dürfen in der Europäischen Union bis zu acht Stunden ohne Futter und Wasser befördert werden, in anderen Ländern sogar noch länger. Die Dauer kann unter bestimmten Voraussetzungen auch innerhalb der EU auf unbestimmte Zeit verlängert werden. Es werden so viele Schlachttiere in die LKW verfrachtet wie möglich. Für die "zusammengequetschten" Tiere bedeutet die Fahrt großen Stress, einige trampeln in Panik ihre eigenen Artgenossen tot oder sterben aus Entkräftung. Endlich am Ziel angekommen, sind viele geschwächte Tiere nicht einmal fähig, auf eigenen Beinen zum Schlachtbetrieb zu laufen.

Häufig können die Tiere aufgrund des unnatürlich schnellen Wachstums durch das viele Kraftfutter ihr eigenes Gewicht nicht mehr halten, brechen zusammen und sind dadurch nicht mehr fähig, zu laufen. Dies kann zur völligen Verkrüppelung ihrer Beine und Füße führen. Unter Umständen verhungern diese Tiere dann, weil sie nicht mehr zu ihrem Futter gelangen können. Kranke Tiere werden oft nicht behandelt, weil dies zuviel Geld kosten würde. Sie werden am Leben gelassen, solange sie noch Gewinn bringend sein können und die Möglichkeit besteht, dass sie die qualvolle Zeit bis zur Schlachtung irgendwie überleben. Ansonsten tötet man diese so genannten "Kümmerlinge" mitunter rücksichtslos.

Krank machendes "Kraftfutter", Hormonpräparate und Medikamente

Dieses Schwein hat so verkümmerte Gliedmaßen, dass
es sich nicht einmal mehr auf den Beinen halten kann.

Die Tiere werden oft mit Medikamenten wie Antibiotika "vollgestopft", da diese Art der Haltung die Gefahr von Krankheiten und Seuchen stark erhöht. Sie werden mit industriell hergestelltem Kraftfutter und Tiermehl gefüttert. Tiermehl wird in so genannten Beseitigungsanlagen aus Schlachtabfällen sowie verendeten Tierkörpern hergestellt. Auch Fischmehl wird oft an Geflügel und Schweine verfüttert. Es besteht aus getrockneten und gemahlenen toten Fischen sowie deren Eingeweiden. Tiermehl ist also ein billig herstellbares Eiweiß-Futtermittel aus Abfallprodukten.

Die Verfütterung von Tiermehl ist aufgrund der BSE-Erkrankungen (Rinderwahn) vor einigen Jahren in der EU verboten worden. Man hat vermutet, dass sich Kühe aus Massenhaltung durch Tiermehl von verendeten, infizierten Tieren angesteckt haben könnten. In manchen Länder ist es aber noch erlaubt, Tiermehl zu verfüttern. Außerdem wird auch bei uns weiterhin Fischmehl an Zuchttiere außer Rinder verfüttert. Für die Tiere ist es natürlich völlig unnatürlich, sich von toten Artgenossen und Tierinnereien zu ernähren. Trotz der Verbote einiger Länder werden dem Tierfutter zudem immer wieder Hormone beigemischt, die wachstumsfördernd wirken oder den Appetit anregen, jedoch für die Gesundheit der Tiere sehr schädlich sind - und auch für die der Menschen, die ihr Fleisch essen.

Das so genannte Kraftfutter ist nicht, wie es der Name vermuten lässt, zur Kräftigung der Tiere gedacht. Es soll die Aufzucht der Tiere beschleunigen und dazu beitragen, dass sie in Kürze fettleibig und "schlachtreif" sind. Denn bei dieser Tierhaltung geht es nun einmal nur um Profit (also wirtschaftlichen Vorteil und Gewinn). Gerade größere Mengen dieses qualitativ minderwertigen "Energiefutters" führen zu Krankheiten und verkürzen die Lebensdauer. Aus Sicht der Wirtschaftlichkeit spielt das bei den Schlachttieren jedoch keine Rolle, denn sie werden ohnehin lange vor dem Erreichen ihrer natürlichen Lebenserwartung getötet.

Dies ist Teil 1 von 4 aus der Seite: http://www.helles-koepfchen.de/massentierhaltung_leben_fuer_den_tod_teil1.html

Hier gehts zu den Teilen 2 - 4: http://www.helles-koepfchen.de/massentierhaltung_leben_fuer_den_tod_teil2.html

Hier auch ein Artikel von Dr. Schnitzer zu "BSE, Rinderwahnsinn und die Konsequenzen"

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