Dezember 2015 www.initiative.cc
Salz ist Leben
Das
Salz in der Suppe
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Von Helene Skoric.
Bis ins Industriezeitalter hatte Salz einen sehr hohen Stellenwert in der
Bevölkerung, was unzählige Riten und Bräuche beweisen. Aber
auch viele Redewendungen drücken klar die Lebensnotwendigkeit des Salzes
aus: "Das Salz in der Suppe nicht zu haben" sagt aus, dass etwas
Essentielles fehlt. Die starke Verbundenheit zu einer Person oder Sache
wird in dem Spruch "Wie das Salz zur Suppe" ausgedrückt.
Doch
seit vielen Jahrzehnten ist Salz - das weiße Gold der Erde - ein sehr
umstrittenes Thema. Immer wieder liest man, dass Salz schädlich und
für verschiedene Beschwerden (z. B.: Bluthochdruck) verantwortlich
ist.
Allerdings muss bei dieser Thematik zwischen Natur- und Kochsalz differenziert
werden: Natursalz reguliert und Speisesalz belastet. Jedes Lebewesen - Mensch,
Tier, Pflanze - ist auf Salz angewiesen. Im menschlichen Organismus wird
Salz für sehr viele Funktionen benötigt, von der Muskeltätigkeit
(einschließlich des Herzes) über die Nierenaktivität bis
hin zum Gehirn. Auch die Zellen, Nerven, Stoffwechsel, Verdauung und Ausscheidung
brauchen Salz.
Natursalz enthält
alle Spurenelemente und Mineralstoffe für ein tadelloses Funktionieren
aller Körperfunktionen. Speisesalz enthält nur mehr Natrium und
Chlorid, sowie synthetische Stoffe, wie Jod, Rieselhilfen, etc. Diese "künstliche"
Kombination ist unserem Körper fremd und nicht jeder Organismus verträgt
die synthetischen Zusatzstoffe. Der Anstieg des Blutdruckes und eine Beschleunigung
der Herztätigkeit sind auf den hohen Natriumgehalt des Speisesalzes
zurückzuführen, der Wasser im Körper bindet, was das Blutvolumen
und den Druck in den Gefäßen erhöht. Kalium arbeitet normalerweise
dagegen, es verlangsamt den Puls und senkt den Blutdruck. Im handelsüblichen
Speisesalz fehlen jedoch essentielle Bestandteile, darunter auch der Gegenspieler
von Natrium - das Kalium - mit seinen ausgleichenden Aufgaben.
Mittlerweile gibt es zahlreiche handfeste Argumente, die von einer salzlosen
Ernährung abraten. Untersuchungen zeigen auf, dass sich kochsalzarme
Diät durch steigende Werte bei Blutfett, Insulin und Harnsäure
negativ bemerkbar macht. Nicht unbeachtet darf die Tatsache bleiben, dass
durch salzarme oder salzlose Kost Mangelerscheinungen auftreten können,
wie z. B. Koordinationsstörungen bei älteren Menschen.
Vor mehr als einem Jahrzehnt tauchten Publikationen auf, in denen höchste Priorität auf die Anzahl der in Natursalz enthaltenen Elemente gelegt wurde. Darin wird von mehr als 80 Elementen im Salz gesprochen und dass erst in dieser Größenordnung Natursalz hochwertig ist. Allerdings gibt es noch keinen seriösen Nachweis über die tatsächliche Anzahl. Der Analysebericht der Österreichischen Salinen weist für österreichisches Natursalz etwas mehr als 30 Elemente zusätzlich zu Natrium und Chlorid auf. Analysen der weiteren noch beinhalteten Elemente wurden aufgrund der äußerst aufwändigen Verfahren nicht durchgeführt, weil das Ergebnis in keiner Relation zum Aufwand steht und eigentlich unwesentlich ist, da die Wirkung jeden Salzes in der natürlichen Gesamtheit liegt. Dies gilt für alle Salzarten, egal aus welcher Salzlagerstätte. Logisch ist, dass aufgrund der unterschiedlichen Materialzusammensetzung während ihrer Entstehungsgeschichte nicht alle Salzarten die gleichen Elemente beinhalten. Die Unterschiede zeigen sich in Farbe oder Geschmack des Salzes.
Unser Körper braucht
Salz. Jedoch sollte auf die Qualität und Menge geachtet werden. Über
unsere Nahrung nehmen wir täglich mehr als drei Mal so viel Salz auf,
wie die Nieren im gesunden Zustand verarbeiten können. In vielen gekauften
Lebensmitteln (Wurst, Käse, Brot, Konserven, Fertigprodukten, Gebäck)
ist Speisesalz versteckt als Würz- oder Konservierungsmittel enthalten.
Um unserem Körper Gutes zu tun, sollte mit Natursalz in der eigenen
Küche gewürzt werden. Ideal ist Natursalz aus der Region aus verschiedenen
Gründen.
Natursalz aus unseren Alpen wurde vor ca. 250 Mill. Jahren gebildet und
lagert seither geschützt im Berg. Deshalb ist es frei von jeglichen
Verunreinigungen unserer Zivilisation (Chemie, Schwermetalle, Erdöl,
Abgase, etc) und ist somit genau genommen das reinste "Lebensmittel",
das wir heute noch haben. Vorsicht ist heutzutage bei Meersalz aufgrund
der weltweiten Meeresverschmutzung angebracht! Bei Natursalz aus anderen
Abbaugebieten, wo mit großen Sprengstoffmengen rasch viel Salz abgebaut
werden muss, kann es passieren, dass Sprengmittelrückstände im
Salz verbleiben. Deshalb ist man mit dem österreichischen Salz auf
der sicheren Seite.
Salz
- der Antriebsmotor in allen Lebensbereichen
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Befasst man sich mit der Geschichte des Salzes, stößt man auf sehr erstaunliche Auswirkungen in den unterschiedlichsten Lebensbereichen. Es zeigte seine Stärke nicht nur im zwischenmenschlichen Umgang, sondern es initiierte im technischen, kulturellen und gesellschaftspolitischen Bereich sehr viel. Salz war der Anlass für den Bau von Straßen, Wasserwegen, Eisenbahnen, Schiffen und Maschinen. Salz ließ kleine Orte oder große, heute noch berühmte, prunkvolle Städte, wie z. B. Salzburg, entstehen. Das weiße Gold stärkte weltliche und geistliche Herrschaft. Leider wurden auch viele Kriege wegen dieses kostbaren Minerals geführt.
Sehr faszinierend ist
die österreichische Salzgeschichte, die ab der prähistorischen
Zeit dank unermüdlichen Einsatzes von Bergleuten und Archäologen
sehr gut dokumentiert ist. Die großen österreichischen Salzlagerstätten,
Hallein mit Dürrnberg, Hall in Tirol und vor allem das Salzkammergut
mit Hallstatt und Altaussee schrieben jeweils ihre eigene umfangreiche Geschichte.
In Hallstatt befindet sich weltweit das älteste Salzbergwerk. Hier
begann vor 7000 Jahre der Salzabbau. Mutige und geschickte Knappen sowie
kundige Kaufleute bildeten die Basis für den wirtschaftlichen Aufschwung
und eine hochstehende Kultur, die Hallstattkultur. Dürrnberg, Hallein
und Salzburg bildeten ein erfolgreiches Salz-Triumvirat - das Ergebnis ist
die Prunkstadt Salzburg.
Einen ganz besonderen Werdegang durchlief das Salzkammergut. Es entwickelte
sich durch den äußerst lukrativen Salzabbau zu einem eigenen
Staat im Habsburgerreich mit Gesetzgebung, Gerichtsbarkeit und Sonderrechten
für die Bevölkerung. Erst im 18. Jahrhundert wurden nach und nach
diese Privilegien dezimiert. Sein besonderes Flair hat es bis heute erhalten.
Seit fast 300 Jahren zieht es Touristen an und inspiriert Künstler
unterschiedlichsten Genres. Fragt man sich warum, kann man nur vermuten,
dass die Strahlkraft des Salzes Landschaft und Menschen ver- und bezaubert.
Salzige
Empfehlungen für das Wohlbefinden
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Die Verwendung von Salz für Heilzwecke ist wahrscheinlich so alt wie seine gesamte Nutzung. Schon in der Antike galt Salz als bewährtes Heilmittel. Der älteste medizinische Bericht geht ins zweite Jahrtausend v. Chr. zurück und stammt aus Ägypten. Zu Hippokrates Zeiten (460-377 v. Chr.) wiesen therapeutische Verordnungen für Salz ein breites Spektrum auf. Auch Hildegard von Bingen (1098-1179), Paracelsus (1493-1541) und der Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann (1755-1843, therapierten mit Salz. In der Naturheilkunde und Volksmedizin wurde das Wissen um die Heilkraft des Salzes über Jahrhunderte hinweg bis in die Neuzeit weitergegeben.
Heutzutage nimmt der therapeutische Einsatz von Natursalz wieder zu, in der Notfallmedizin ist es nicht mehr wegzudenken. Allerdings liegt das heilende Potenzial von Natursalz weit höher und es ist zu hoffen, dass der Trend wächst.
Alle folgenden Tipps sind Empfehlungen. Im Zweifelsfall sollen Anwendungen mit dem Hausarzt abgesprochen werden. Sie ersetzen keine Arzt- oder Therapeutenkonsultation.
Feines Natursalz
Natursalz-Brocken, die Energiespender
Verwendung der Sole
Weitere Verwendungsmöglichkeiten von verdünnter Sole:
Salz ist prädestiniert als Symbol für das Leben und für viele Werte in unserer Gesellschaft. Schenken wir dem Salz und seinen energetischen Wirkungen mehr Achtung, so wie es in früheren Jahrhunderten in Mythen und Bräuchen gelebt wurde.
Die
österreichische Salzgeschichte
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Salz spielt in der österreichischen
Geschichte seit mehreren Jahrtausenden eine große Rolle. Das Mineral
bescherte jenen Macht und Geld, auf deren Territorium Salz, das weiße
Gold, abgebaut wurde. Es füllte Staats- und Kirchenkassen und war leider
auch des Öfteren Anlass für heftige Kriege. Häufig war Salz
jedoch die Initialzündung für einen technischen Entwicklungsschritt
oder es war die Basis für neue Materialien. Auch auf der Landkarte
hat das weiße Gold seine Spuren hinterlassen:
Salzburg, Salzach, Hall, Hallstatt, Hallein und das Salzkammergut - um nur
einige zu nennen - verdanken ihre Namensgebung dem Mineral Salz.
Die österreichischen Salzlagerstätten entstanden vor ca. 250 Millionen Jahren. Sie erstrecken sich in den nördlichen Kalkalpen über mehr als 300 Kilometer zwischen dem Halltal/Mariazell und Hall/Tirol (Karwendelgebirge). Die Mineralablagerungen eines urzeitlichen Meeres wurden von Gebirgsauffaltungen eingeschlossen und durch tektonische Bewegungen in höhere Bereiche gerückt. Die Lagerstätten liegen mehr oder weniger tief und dadurch geschützt vor Verunreinigungen im Berginneren.
Die ostalpinen Salzlagerstätten in Tirol, im heutigen Salzkammergut und in Berchtesgaden werden von den Geologen auch "Haselgebirge" genannt. Typisch ist hier die abwechselnde Schichtung von Steinsalz und tauben Gesteinslagen aus Ton, Sandstein, Anhydrit und Gips. Ein weiterer geologischer Terminus in den folgenden Texten ist das "Heidengebirge". Von den Archäologen wird das Haselgebirge, gemischt mit dem hinterlassenen Betriebsabfall der Knappen im Berg, als Heidengebirge bezeichnet.
Über den Salzabbau in prähistorischer Zeit gibt es dank unermüdlicher Arbeit zahlreicher Archäologen ausführliche Nachweise. Ruhig ums Salz wird es in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten. Anscheinend spielte während der Völkerwanderungszeit die Salzförderung keine bedeutende Rolle in den österreichischen Alpen. Erst 903 findet man einen Eintrag in einer Urkunde, dass Salzschiffe die Traun befahren. Die Forscher vermuten den Transport von Quellsole. Einen genaueren Beleg für den Handel mit Quellsole aus dem Halltal/Admont gibt es aus dem Jahr 931. Heute existieren die meisten Salzabbaustätten aus der damaligen Zeit nicht mehr. Lediglich in Altaussee wird durchgehend seit 860 Jahren Salz abgebaut und in Hallstatt wird auch heute noch Siedesalz gewonnen.
Der Rohstoff Salz, der als Gewürz und auch zur Konservierung von Fleisch und Gemüse unentbehrlich war, später auch in der Medizin und für Industrieprodukte benötigt wurde, zählt zu den ältesten und begehrtesten Handelswaren der Menschheit.
Im antiken Europa gab es eine Vielzahl an Salzwegen, auf denen Meersalz aus Italien und Gallien ebenso gehandelt wurde wie Bergsalz aus dem Noricum. Salz stellte somit das erste Exportgut Österreichs dar. Viele dieser antiken Handelswege sind heute noch bedeutende Verkehrsverbindungen. Die Salzstraßen führten von der Ostsee über die Alpen in den Süden nach Italien und in den Osten auf den Balkan. Auch auf Flüssen und Gebirgspfaden wurde Salz transportiert. So waren kleine, abgelegene Orte im Gebirge, wie Hallstatt oder Dürrnberg, mit der Welt jenseits der Alpen verbunden und Salz fand seinen Weg über die Berge ins Flachland. Städte, Erzbistümer und Länder kamen zu Reichtum, nicht nur über den Salzabbau und -handel, sondern auch über die damit in Verbindung stehenden, unbedingt notwendigen Handwerkstätigkeiten. Im Mittelalter war Salz das wichtigste Handelsgut.
Buchtipp:
SALZ - das große Buch vom Salz / Geschichte - Verwendung - Heilmittel
- Ernährung
Autorin: Helene Skoric, Ennsthaler Verlag (Erhältlich
ist das Buch bei SYMBIOSE, Tel: 02236 /48 996, www.symbiose.at
oder im Buchhandel)
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