Oktober 2010 www.initiative.cc
Gewollte
Polizei-Provokateur
auch bei Stuttgart 21
Eigentlich ja nichts Neues: Um ungewollte Kundgebungen, Demonstrationen, Auftritte udgl. in ein schlechtes Licht zu rücken oder "auflösen" zu können, schleust man bezahlte Provokateure, Steinewerfer, Schlägertrupps, NAZI-Parolenrufer udgl. ein. Dies wird in den Medien dementsprechend ausgeschlachtet und erstickt somit Widerstand schon im Keim. Nach den Vorfällen um Stuttgart 21 kommt zunehmend Kritik aus den Reihen der Polizei.
"Wir
werden von der Politik verheizt" - Polizisten erzählen
|
Die Politik sorge mit ihren Entscheidungen für immer mehr gesellschaftliche Konflikte, die Polizei werde zunehmend als Puffer zwischen Politik und Gesellschaft missbraucht, die Verlässlichkeit in politische Entscheidungen scheine einer großen Nähe zur Wirtschaftslobby gewichen zu sein, die innere Sicherheit stehe kurz vor dem Kollaps, beklagte kürzlich Konrad Freiberg, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, in deutlichen Worten.
Polizei-Insider bezeichnen in der Ausgabe des "Hamburger Abendblatt" vom 17.10.2010 Spezialeinheiten als ,scharfe Kampfhunde', die, wenn sie bei Demonstrationen von der Leine gelassen werden, ohne Erbarmen zubeißen. Sie würden genau dafür gedrillt und ausgebildet.
Ein anderer Polizist berichtet: "Ich weiß, dass wir bei brisanten Großdemos verdeckt agierende Beamte, die als taktische Provokateure, als vermummte Steinewerfer fungieren, unter die Demonstranten schleusen. Sie werfen auf Befehl Steine oder Flaschen in Richtung der Polizei, damit die dann mit der Räumung beginnen kann."
Zu diesen
Aussagen von Polizeibeamten erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation
.ausgestrahlt: "Die Berichte von Polizei-Insidern sind ungeheuerlich.
Es ist ein bodenloser Skandal, wenn BKA und Innenminister fast täglich
vor Krawallen rund um
Gorleben
warnen und gleichzeitig innerhalb der Polizei genau diese Ausschreitungen
vorbereitet werden.
Wir fordern angesichts des bevorstehenden Castor-Transports nach Gorleben die Innenminister von Bund und Ländern auf, definitiv sicherzustellen, dass im Wendland weder auf Kampf gedrillte Spezialeinheiten noch Provokateure eingesetzt werden. Wir wollen konkret wissen, wie die Polizei dafür sorgen wird, eine Eskalation aus ihren Reihen zu vermeiden.
In Gorleben werden tausende von Bürgerinnen und Bürgern aus Sorge um die Zukunft gewaltfreien Widerstand leisten. Sie gehen auf die Straße, weil sie es nicht hinnehmen wollen, dass die Energiepolitik in diesem Land von vier Atomkonzernen bestimmt wird. Die egierung muss endlich begreifen, dass diese Probleme nicht mit Polizeigewalt zu lösen sind. Und sie muss aufhören, tausende Polizeibeamte für die Durchsetzung einer verfehlten Politik zu missbrauchen.
Wir fordern die Polizeigewerkschaften und auch jeden einzelnen Beamten dazu auf, sich dieser Politik deutlich zu verweigern. Der Konflikt um die Atomenergie ist mittels der Polizei nicht lösbar, sondern wird sich dadurch nur weiter verschärfen.Für uns Atomkraftgegner bleibt klar: Wir werden uns nicht provozieren aber auch nicht abschrecken lassen, sondern gewaltfrei und entschlossen auf die Straße gehen."
Polizisten
kritisieren
|
Auszüge
aus dem Artikel im Hamburger Abendblatt:
(.)
Er war mit seiner Hundertschaft
mitten im "Kampfgetümmel", sagt Polizeikommissar Thomas Mohr,
48. Ende September und Anfang Oktober, im Stuttgarter Schlossgarten bei den
Großdemonstrationen gegen das Bahnhofsprojekt, bei denen Polizeikräfte
Wasserwerfer, Schlagstock und Pfefferspray gegen "friedlich demonstrierende
Bürger, Kinder, Rentner und brave Schwaben" einsetzten. Ein Schock
für den baden-württembergischen Ordnungshüter. Den Einsatz
von Kollegen, den er aus den geschlossenen Reihen seiner Hundertschaft "wie
ohnmächtig" mit angesehen hat, kann er bis heute nicht verstehen.
(.)
400 Demonstranten wurden dabei verletzt. Er macht ihn wütend, lässt
ihn zweifeln. "Wir werden von der Politik immer mehr missbraucht und
verheizt. Zweckentfremdet und benutzt, der Imageschaden für uns Polizisten,
die per Treueschwur und Dienstbefehl für die Regierung den Kopf da draußen
auf der Straße hinhalten müssen, ist durch Stuttgart enorm",
schimpft der Mannheimer Beamte mit 25 Jahren Einsatzerfahrung
(.)
Thomas Mohr wendet seinen Blick vom Bildschirm ab und guckt aus dem Fenster
in den blauen Himmel über Mannheim. "Wenn man scharfe Kampfhunde,
ich meine die Polizei-Spezialeinheiten, mit zu einer Demonstration nimmt und
sie dann auch noch ohne ersichtlichen Grund von der Leine und räumen
lässt, dann beißen sie ohne Erbarmen zu. Dafür wurden sie
gedrillt und ausgebildet. Das wussten die, die für den Einsatz verantwortlich
waren, ganz genau. Sie mussten das Okay von oben haben. Von ganz oben. Mindestens
vom Innenministerium."Mit "scharfen Kampfhunden" meint Thomas
Mohr die schwarz und dunkelgrau gekleideten, meist sehr jungen Kollegen von
den Beweis- und Festnahmeeinheiten (BFE), die beim Stuttgarter Einsatz größtenteils
von der Bundespolizei und aus Bayern kamen.
(.)
"Ich weiß, dass wir bei brisanten Großdemos verdeckt agierende
Beamte, die als taktische Provokateure, als vermummte Steinewerfer fungieren,
unter die Demonstranten schleusen. Sie werfen auf Befehl Steine oder Flaschen
in Richtung der Polizei, damit die dann mit der Räumung beginnen kann."
Den Artikel
aus dem Hamburger Abendblatt finden Sie hier:
http://www.abendblatt.de/hamburg/article1665966/Wir-werden-von-der-Politik-verheizt-Polizisten-erzaehlen.html
Spiegel
TV beweist: Agent Provokateure alltägliche Polizeipraxis
|
Siehe Beitrag:
http://finkenwarderbote.blogspot.com/2010/10/spiegel-tv-beweist-agent-provokateure.html
Weitere
Artikel zu diesem Thema auf unserer Homepage
|
Sinn dieser Information (hier klicken)
INITIATIVE
Information - Natur - Gesellschaft
A-4882 Oberwang
Homepage: www.initiative.cc