Februar 2005 www.initiative.cc

Die Goldverschwörung


Einst war das edle Metall die Sicherheit ganzer Völker. Ein von Amerika ausgehendes Komplott der Hochfinanz droht dies zu zerstören.
Artikel aus Zeitenschrift Nr 44/2004 www.zeitenschrift.com

Gold als Währungsdeckung

Mal angenommen, Sie möchten von Ihrer Bank einen Kredit über hunderttausend Euro. Die Bank wird natürlich Sicherheiten verlangen, Immobilien, Schmuck, Gold, Wertpapiere etc., denn der Kredit soll möglichst gedeckt sein. Glauben Sie, daß man Ihnen den Kredit auch geben würde, wenn Sie für die hunderttausend Euro eintausend wunderschön am Küchentisch ausgemalte Mandalas als Sicherheit anzubieten hätten? Oder wenn Sie bloß versprechen würden, den Kredit "ganz bestimmt zurückzuzahlen" notfalls könne die Bank ja monatlich hundert Euro von Ihrem Lohn abziehen, bis die Schuld beglichen sei?

Und dennoch basiert unser gesamtes globales Währungssystem auf Spielregeln, die ebenso widersinnig anmuten - weil die Landeswährungen nämlich längst nicht mehr gedeckt sind.

In früheren Jahrhunderten bezahlte man in Gold- und Silbermünzen. Das Geld erhielt seinen Wert durch das Edelmetall selbst. Später ging man dazu über, Papiergeld zu verwenden, dessen aufgedruckter Betrag einen Gegenwert - meist in Gold - repräsentierte, der an einem sicheren Ort verwahrt wurde. So war beispielsweise der amerikanische Dollar bis 1934 noch vollständig durch Gold gedeckt.

Die Währungsgeschichte ist voll von Beispielen von Abwertungen und Münzverschlechterungen. Aber zu jeder Zeit war es möglich, auf andere Währungen auszuweichen, die durch Gold abgesichert waren. Mit dem 15. August 1971 ging diese Ära zu Ende. Damals hob Präsident Nixon die Goldeinlösungspflicht der USA einseitig auf. Mit anderen Worten: der Dollar als globale Leitwährung mußte nicht einmal mehr ansatzweise durch Gold gedeckt sein. Mittlerweile gibt es keine einzige Währung mehr, die Gold als Sicherheit aufweist. Der Schweizer Privatbankier Ferdinand Lips meint dazu: "Alle wirtschaftlichen, monetären und finanziellen Katastrophen der letzten dreißig Jahre sind auf dieses eine Ereignis zurückzuführen."

Lips war einer der Mitgründer der Rothschild-Bank in Zürich und eröffnete 1987 seine eigene Privatbank. Heute ist er im Ruhestand und gehört zu den gewichtigsten Stimmen, welche vor einem bevorstehenden Kollaps des moderen Währungssystems warnen. "Das heutige Papiergeldsystem ohne Deckung ist ein noch sehr junges Experiment. Es hängt einzig und allein vom Glauben ab, daß die Schulden, auf denen es aufgebaut ist, eines Tages beglichen werden. Das Fundament dieses Finanzsystems würde erschüttert, wenn der Goldpreis massiv anstiege", erklärt Lips. Und doppelt nach: "Unser gegenwärtiges Währungssystem ohne Golddeckung ist ein Betrug, der keine gesunde Politik erlaubt. Diejenigen, die am meisten darunter leiden, sind die arbeitende Bevölkerung und die Pensionierten" - weil sich nämlich das von Generationen erarbeitete Volksvermögen in Luft auflöst.

Beispiel Schweiz: Von 2000 bis 2001 verkaufte die Schweizer Nationalbank über 600 Tonnen Gold. Mit dem Erlös kaufte sie vor allem langfristige Anleihen in Dollar, die zunehmend an Wert einbüßen. Ferdinand Lips schrieb im Oktober 2002: "Die Nationalbank hat dabei, konservativ geschätzt, etwa 500 Millionen Dollar verloren, weil der Goldpreis in dieser Zeit etwa um 20 Prozent gestiegen ist. Sie hat zusätzlich schwer Volksvermögen verloren, weil diese Dollars in ihrer Truhe dieses Jahr von rund CHF 1.80 auf jetzt etwa CHF 1.45 abgesackt sind."

Warum verkauft dann die Schweizer Nationalbank weiterhin Gold? Die Hintergründe zu dieser Frage füllen ein ganzes Buch, das der Schweizer Bankier im Jahr 2002 in New York veröffentlichte. Der englische Titel lautet 'Gold Wars' - Goldkriege. In Deutsch erschien das Buch unter dem vielsagenden Titel 'Die Goldverschwörung'. "Glauben Sie denn nicht, daß etwas nicht stimmen kann, wenn von 50 Tagen, an denen der Goldpreis in Europa steigt, er in Amerika 48 Male zusammengehauen wird?", fragte Lips vor zwei Jahren provokativ während einem seiner vielen Vorträge.

Den Goldpreis drücken

Gold als Referenz für den Wert einer Währung mußte unter allen Umständen schlecht gemacht werden. Ein hoher Goldpreis würde nämlich das instabile Kartenhaus offenbaren, auf welches sich nicht nur der amerikanische Dollar stützt. Deshalb verkündeten die Massenmedien jahrelang, die Zeiten für Gold als Geldanlage seien endgültig vorbei. Und clevere Wall Street-Finanzjongleure redeten den Nationalbanken ein, ihren brachliegenden Goldschatz, der keine Zinsen bringt, doch an Geschäftsbanken zu verleihen. Diese Zentralbankausleihungen und die effektiven Goldverkäufe der Zentralbanken waren und sind ein wichtiger Grund für den noch immer viel zu tiefen Goldpreis.

Bereits nach dem Börsencrash von 1987 zwangen die Amerikaner den Internationalen Währungsfond IWF, soviel Gold zu verkaufen, daß der Goldpreis an einem Tag um 100 Dollar pro Feinunze einbrach - das Finanzbarometer Gold wurde einmal mehr erfolgreich sabotiert. Alan Greenspan, Vorsitzender der Federal Reserve und somit Chef der in privaten Händen liegenden US-Notenbank, sagte öffentlich: Sollte der Goldpreis steigen, dann werden die Zentralbanken Gold in steigenden Mengen auf den Markt werfen, um den Preisanstieg zu stoppen.

Kopfjagd auf den Schweizer Franken

Langfristig, so überlegte man, kann der Goldpreis nur gedrückt werden, wenn die Staaten mit dem größten Goldbesitz dazu gebracht werden, ihre Schätze zu veräußern. Dies machte die Schweiz zum Hauptziel der Goldverschwörer. Das kleine Land galt nicht nur als sicherster Bankenplatz der Welt, sondern besaß auch den höchsten Pro-Kopf-Anteil in Gold. Zudem war der Schweizer Franken zu mindestens 40 Prozent mit Gold gedeckt. So stand es in der Verfassung. Damals, vor etwas mehr als zehn Jahren, konnte jedermann sicher sein, daß für jeden Franken mindestens 40 Rappen in purem Gold sicher verwahrt wurden. Da die Nationalbank ihre Goldbestände bis 1998 weit unter dem Marktwert bilanzierte, war der Schweizer Franken faktisch sogar vollumfänglich durch Goldreserven gedeckt. Dies machte ihn zur sichersten Währung der Welt.

Doch dann überredete die Schweizer Regierung das Volk, dem Internationalen Währungsfond IWF beizutreten. Im Abstimmungskampf stellte man diesen Beitritt als eine Art Entwicklungshilfe dar, bei welcher man nicht abseits stehen dürfe. Ganz im Geiste von Henry Dunant, dem Schweizer Gründer des Internationalen Roten Kreuzes, stimmte das Volk für die bundesrätliche Vorlage.

Und so kam es, daß die Schweiz 1992 in den Bretton-Woods-Institutionen Einzug hielt. Was die Schweizer nicht wußten und ihnen von der Regierung auch nicht gesagt wurde: Die Statuten des IWF verbieten es ausdrücklich, daß eine Währung an Gold gebunden ist.

Trotzdem ließ ein Vorstandsmitglied der Schweizer Notenbank noch am 20. Juni 1992 verlauten: "Die Schweizerische Nationalbank hat keine Absicht, Gold zu verkaufen."

Zwölf Jahre später hat eben diese Zentralbank 1.300 Tonnen Gold im Wert von 20 Milliarden Franken veräußert - die Hälfte des ursprünglichen Goldvermögens des Schweizer Volkes - weil es angeblich nicht länger als Währungsreserve benötigt wird.

Mit dem Beitritt zum IWF wurde der Schweizer Franken als letzte Währung von der Golddeckung gelöst. "Die Schäden für das Land sind zwar noch nicht offensichtlich", schreibt Ferdinand Lips, "aber der IWF hat in anderen Ländern eine Verwüstungsschneise in die Volkswirtschaften gehauen, wie die B-52 Bomber auf den Kriegsschauplätzen. Auf jeden Fall ist die Schweiz nicht frei, ihre Währungs- und Finanzpolitik unter Gemeinwohlaspekten selbst zu gestalten."

Die Bretton Woods-Institutionen brachten den Schweizer Finanzminister in die Klemme, wurde er doch durch die IWF-Statuten zum Verfassungsbruch gezwungen, da der Franken nicht mehr durch Gold gedeckt sein durfte. Was also sollte man tun? Richtig - es mußte eine neue Verfassung her! Mit einer beispiellosen Propaganda warb die Regierung für eine überarbeitete Version, an der man jahrelang gefeilt hatte. Während des Abstimmungskampfes wurde behauptet, daß es sich bei der Neukodifizierung der Verfassung nicht um materielle Änderungen handle, sondern lediglich um eine übersichtliche und textliche Nachführung der gültigen Verfassung. Das Volk hatte nur drei Wochen Zeit, dieses über hundert Artikel umfassende Werk zu studieren, und stimmte der Vorlage schließlich zu. So trat die neue Verfassung am 1. Januar 2000 in Kraft. Seit diesem Tag muß der Schweizer Franken nicht mehr durch Gold gedeckt sein.

Erpresste Schweiz

Wie kann man jemanden dazu bewegen, etwas von seinem Reichtum abzugeben? Man muß ihm beispielsweise ein schlechtes Gewissen einimpfen. Davon kann das deutsche Volk in den vergangenen sechzig Jahren ein Lied singen.

Die Schweiz bekam die Keule des Holocaust 1995 mit voller Wucht zu spüren. Im Streit um die nachrichtenlosen Vermögen warfen jüdische Organisationen und amerikanische Politiker der Schweiz nicht nur vor, mit den Nazis kollaboriert und so den Zweiten Weltkrieg verlängert zu haben, sondern auch riesige Summen von ermordeten Juden widerrechtlich einzubehalten. In einer Zeit also, wo die Schweiz dazu gebracht werden sollte, ihren Goldschatz zu veräußern, wurde ihr Reichtum in einer beispiellosen Hetzkampagne als "Blutgeld" diffamiert. Sinnigerweise war der amerikanische 'Chefankläger', Senator Alphonse D'Amato, Vorsitzender des Bankenausschusses im US-Senat. Ferdinand Lips: "Das Bankenzentrum Schweiz und sein Goldschatz waren jetzt unter Beschuß."

Dabei hatte die Schweiz unmittelbar nach dem Krieg und wiederum in den 1960er Jahren die Frage der herrenlosen Vermögen genauestens untersucht - im Gegensatz zu den USA. Laut der Schweizer Bankenliste vom 23. Juli 1997 wurden immer noch 61 Millionen an nachrichtenlosen Vermögen gefunden. Wenige Monate zuvor hatten die Banken zusammen mit der Schweizer Wirtschaft und der Nationalbank aber bereits 270Millionen Franken in den Holocaust Fond eingezahlt; mehr als genug, sollte man meinen. Dennoch ging die "Lösegelderpressung" (Bundesrat Delamuraz) weiter und die Banken erklärten sich am 12. August 1998 schließlich bereit, den jüdischen Organisationen 1,25 Milliarden Dollar zu überlassen.

Ein pikantes Detail am Rande: Im Dezember 1998 zitierte die israelische Zeitung Aedioth Ahronoth einen Knesset-Abgeordneten mit dem Geständnis, daß die jüdischen Organisationen von Riesensummen angeblich vermißter Gelder jüdischer Holocaustopfer wußten, die nach wie vor auf Schweizer Bankkonten vorhanden waren - unerkannt, weil unter dem Namen jüdischer Anwaltskanzleien. Das meiste jüdische Geld floß also nicht in die Taschen der Schweizer Banken, sondern verschwand auf den Konten jüdischer Kanzleien, welche diese Vermögen ursprünglich zur treuhänderischen Verwaltung erhalten hatten. Man habe diese Tatsache bewußt geheimgehalten, so die israelische Zeitung weiter, bis der Vergleich mit den Schweizer Großbanken zustande gekommen sei.

Die Kapitulation der Schweiz und ihrer Banken nannte Israel Singer, Generalsekretär des Jüdischen Weltkongresses, stolz einen "historischen, nationalen Kniefall". Was nicht weiter erstaunt, hatte Edgar Bronfinan, der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, doch am 10. Mai 1998 öffentlich erklärt, es sei an der Zeit, der Schweiz den totalen Krieg" zu erklären.

Die erfolgreiche Erpressung der Schweiz spülte nicht nur Unsummen in die Kassen der Zionisten, sondern erschütterte auch das ohnehin schon angeschlagene Selbstbewußtsein der Schweiz bis ins Mark. In diesem psychologischen Umfeld kam der Präsident der Schweizer Nationalbank auf die Idee, sieben Milliarden Franken vom Goldschatz abzuzweigen und in einen Fond für humanitäre Hilfe zu legen. Der Bundesrat griff diesen Vorschlag dankbar auf und verkündete lauthals der ganzen Welt die Schaffung einer 'Solidaritätsstiftung'. So konnte man das schlechte Gewissen beruhigen und gleichzeitig den Raubbau am Schweizer Goldvermögen vorantreiben.

Wer hat wieviel ?

Während vor allem die europäischen Zentralbanken ihr Gold verscherbeln, kaufen asiatische Notenbanken Gold auf. "Die Geschichte hat schon immer gezeigt", so Ferdinand Lips, daß Länder, die Gold verkaufen, wirtschaftlich und politisch an Bedeutung verlieren."

Das ist wohl mit ein Grund, weshalb die USA - mit über 8.000 Tonnen größter Goldbesitzer der Welt - seit vielen Jahren kein Gramm ihres Edelmetalls veräußern. Federal Reserve-Chef Alan Greenspan widersprach selber der von ihm mitpropagierten Schlechtmacherei des Goldes, als er sagte: "Die USA halten an den Goldreserven fest. ( ... ) Gold ist immer noch die ultimative Form der Bezahlung auf der Welt. Deutschland konnte 1944 Güter nur noch mit Gold kaufen. Gold wird immer akzeptiert." (Süddeutsche Zeitung, 22.5. 1999)

Den zweitgrößten Goldschatz hält Deutschland mit 3.440 Tonnen. Allerdings will die Bundesbank 600 Tonnen davon verkaufen. Frankreich verfügt über 3.025 Tonnen Gold und Italien über 2.450 Tonnen. Die Schweiz besitzt noch 1.516 Tonnen ihres Goldschatzes, während die Bank von England nur noch gut 300 Tonnen hält. Die Briten haben bereits riesige Goldvorräte verkauft und damit laut Ferdinand Lips mindestens 500 Millionen englische Pfund verloren.

Dr. Bruno Bandulet, Finanzexperte und Herausgeber des Informationsdienstes Gold & Money Intelligence, nahm den Goldschatz Deutschlands etwas genauer unter die Lupe. Dabei fiel ihm auf, daß die Deutsche Bundesbank sich weigert, über den genauen Umfang ihrer Goldverleihungen Auskunft zu geben. Noch 1998 wies sie in ihrer Bilanz 'Gold' als ihren wichtigsten Aktivposten aus. Seit Ende 2001 steht dort jedoch 'Gold und Goldforderungen'. Bandulet: "Hier werden zwei Positionen, die nicht im geringsten identisch sind, miteinander vermengt. Keine Aktiengesellschaft würde mit diesem Trick durchkommen." Schließlich ist Gold, das man besitzt, nicht identisch mit Gold, das man an Geschäftsbanken ausgeliehen hat denn manchmal bekommt man das verliehene Gold nicht mehr zurück. "Genau dies widerfuhr vor vielen Jahren den Notenbanken Portugals und Polens, als deren Vertragspartner, das US Haus Drexel, Konkurs ging", gibt Bandulet in seiner Analyse zu Bedenken.

Der Verdacht liegt nahe, daß die Bundesbank mit dieser seltsamen Bilanzierungsmethode etwas verbergen will", fährt der Goldexperte fort. "Aber was? Erstens die Höhe der Ausleihungen, zweitens den Zeitpunkt. Wenn man beides wüßte, könnte man Rückschlüsse darauf ziehen, ob sich die Bundesbank an einem amerikanischen Komplott beteiligt hat: an dem Komplott, den Goldpreis tief zu halten, indem der Markt jahrelang mit Leihgold überschwemmt wurde."

Wo ist das Gold ?

Als der wegen seiner sogenannten 'Tätervolk'-Rede zum 3. Oktober 2003 von der CDU ausgestoßene und als Antisemit gebrandmarkte Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann im August 2002 von der Bundesregierung wissen wollte, wo sich das Gold der Bundesbank befindet, erhielt er folgende ausweichende Antwort: "Die Deutsche Bundesbank hält einen großen Teil ihrer Goldbestände in eigenen Tresoren im Inland. Sie läßt allerdings auch Goldbestände an wichtigen Goldhandelsplätzen wie z. B. London von den dort ansässigen Zentralbanken verwahren."

Bruno Bandulet zweifelt diese Aussage an. "Alle Insider haben keinen Zweifel daran, daß der allergrößte Teil der deutschen Goldreserven in den USA liegt. Und zwar nicht in Fort Knox ' wie oft kolportiert wird, sondern im Keller der Federal Reserve Bank in New York, also unter dem Straßenpflaster von Manhattan."

Verschiedene deutsche Tageszeitungen publizierten schon 1997 einen Artikel, worin Peter Bakstansky, Vizepräsident und Pressechef der New Yorker Federal Reserve, mit den Worten zitiert wird: "Wir haben hier 700.000 Goldbarren, die Währungsgoldreserven von insgesamt 60 Ländern. Hier befindet sich der größte Goldschatz der Erde." - Mit einem damaligen Wert von rund 124 Milliarden Dollar.

Da stimmt es nachdenklich, daß das amerikanische Schatzamt schon seit über 50 Jahren keine unabhängige Prüfung der in den USA eingebunkerten Goldbestände mehr zuläßt. Rein theoretisch könnte also der Tresor der Federal Reserve Bank leergeräumt sein - und niemand würde es mitkriegen.

In diesem Licht betrachtet, fiel die Antwort der Bundesregierung auf Hohmanns Anfrage gelinde gesagt - ziemlich ausweichend aus. Als zur gleichen Zeit Schweizer Politiker dieselbe Frage aufwarfen, wurden auch sie mit leeren Worten abgespeist. Der Spiegel berichtete in seiner Ausgabe 33/2003: "Nun will die Finanzdelegation der Eidgenössischen Räte wissen. ob das Auslandsgold vertraglich vor dem Zugriff Dritter geschützt ist. Abgeordnete befürchten, daß amerikanische Bundesrichter etwa jenes Schweizer Gold beschlagnahmen könnten, das sich möglicherweise im berühmten Fort Knox befindet. Finanzminister Kaspar Villiger tat auf eine Anfrage im Parlament geheimnisvoll: 'Wo diese Barren liegen kann ich Ihnen leider nicht sagen, weil ich es auch nicht weiß, es nicht wissen muß und es nicht wissen will."'

Zurück zum 'verschollenen' Gold der Deutschen: David Marsh, von 1986 bis 1991 als Deutschlandkorrespondent für die Financial Times tätig, veröffentlichte 1992 sein Buch "Die Bundesbank - Geschäfte mit der Macht" - bis heute ein Standardwerk. Dort steht: "Unter den führenden Zentralbanken mit Goldbesitz ist die Bundesbank die einzige, die nur einen kleinen Teil ihrer Goldbarren auf eigenem Gelände aufbewahrt. In den Tresorräumen in Frankfurt hegen nur etwa 80 Tonnen, knapp über zwei Prozent des Gesamtgoldes. Der Rest ist auf die Tresore anderer Zentralbanken, der Federal Reserve Bank in New York, der Bank of England und zu einem kleineren Teil auch der Banque de France verteilt."

Finanzexperte Bandulet schreibt dazu: "Ein exzellenter Kenner der Verhältnisse und früheres Mitglied der Bundesregierung meinte mir gegenüber: 'Die Amerikaner betrachten das deutsche Gold als eine Art Pfand.' Er hätte auch sagen können: als eine Art Geisel für deutsches Wohlverhalten."

Der Blessing Brief

Deutschland darf nicht einmal daran denken, seine Goldreserven aus den USA zurückzuholen. Bandulet zitiert ein früheres Mitglied des Zentralbankrates, wonach die Bundesbank ihr Gold allenfalls nur unter einem Vorwand und in kleinen Mengen aus New York abziehen könne - alles andere werde als Mißtrauensbekundung aufgefaßt.

Historischer Hintergrund ist das als 'Blessing Brief' bekannt gewordene Zugeständnis von Karl Blessing an die Amerikaner. Blessing stand von 1958 bis 1970 der Bundesbank vor. Ende der Sechzigerjahre verlangten die USA einen neuen finanziellen Ausgleich für ihre Stationierungskosten in Deutschland. Da Bonn zahlungsunwillig war, einigte man sich darauf, daß die Bundesbank ihre Goldreserven nicht aus den USA abziehen werde, solange die USA militärische Stützpunkte in Deutschland unterhalten. Damals, 1968, hatte General de Gaulle nämlich genau das getan und extra ein Kriegsschiff nach Amerika gesandt, um tonnenweise französisches Gold heimzuholen. Wenig später brachen in Paris die großen Mai-Unruhen aus.

Während Malaysias Ex-Premier Mahathir die Einführung einer auf Gold basierenden islamischen Währung - den Gold-Dinar - fordert, werfen die westlichen Zentralbanken weiterhin die Goldreserven ihrer Völker auf den Markt, um den Goldpreis niedrig zu halten. Doch wer kauft all dieses Gold zu billigen Preisen - und wozu? Darüber sollte man nachdenken.

Mit oder ohne Gold

Trotzdem: Auch wenn goldgebundene Währungen viel sicherer waren als das heutige ungedeckte 'Konfetti-Papiergeld', so bleibt Gold selbst doch unproduktiv. Als das Deutsche Reich in den Dreißiger Jahren den Goldstandard aufhob, begründete man diesen Schritt mit den Worten: "Die Deckung einer Währung ist immer die Arbeitskraft eines Volkes." - Und genau das haben die Deutschen mit dem Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit ja eindrücklich bewiesen.

Daran müssen wir uns erinnern, falls unsere Währungen - mit oder ohne Gold - schließlich doch zusammenbrechen sollten.

Artikel aus Zeitenschrift Nr 44/2004 www.zeitenschrift.com


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