Dezember 2002
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FRAUEN
als Objekt der Begierde der Pharmaindustrie
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Wie Hormontherapien biologische Prozesse der Frauen blockieren.

Verschiedene Lebensphasen



Das Leben eines Menschen besteht aus verschiedenen Lebensphasen und Übergangsphasen, die im Idealfall miteinander verfließen. In den Übergangsphasen wird "umgeschaltet", daher sind diese Zeiten besonders störanfällig. Wurde die vergangenen Phase inhaltlich nicht voll gelebt oder kam es zu Störungen, die aber kaschiert und somit nicht auffällig wurden, bzw. wurde durch diverse Einwirkungen (Ernährung, Pille, ....) der normale Ablauf gestört, wird die ohnehin schwierige Umschaltung noch zusätzlich erschwert. Und um so offener tritt die Störung dann in der neuen Phase zu Tage.

Konkreter: Zwei einschneidende Phasen im Leben einer Frau sind der Beginn und das Ende ihrer Fruchtbarkeit. Die erste Phase, die aufwühlende Pubertät, kennen sowohl Männer wie Frauen. Die zweite Phase der Frau, das Klimakterium (Wechseljahre), ist meist um das neunundvierzigste Lebensjahr herum, also mitten im tätigen Leben, viele Jahre vor der Rente. Die etwa fünfunddreißig Jahre weiblicher Fruchtbarkeit sind von Anfang bis Ende rhythmisch in monatlichen Zyklen durchstrukturiert. Sie dienen dazu, jeden Monat eine Schwangerschaft zu ermöglichen.

Gesteuert werden sie über Botenstoffe bzw. Hormone (Östrogene, Gestagene), die so etwas wie Briefträger sind - also nicht verantwortlich für den Inhalt der Briefe.
Zu Beginn eines Zyklus wird die Gebärmutterschleimhaut zu einer Art "Nest" für das Ei hergerichtet. dann der Eisprung ausgelöst und die Schleimhaut zu einem regelrechten Futterplatz umgebaut. Findet nun keine Befruchtung statt, wird dieser wieder abgestoßen. Monat für Monat.

Diese Zyklen lösen also jedes Mal extreme Wachstumsimpulse aus, und zwar über die Östrogene. Zudem erfährt der Körper jedes Mal in der Periode eine gründliche Entsorgung dieses schnell wachsenden Zellmaterials; dabei muss er zu einem "ungewöhnlichen" Mittel greifen: Er lässt in einer kontrollierten Blutung die Gebärmutterschleimhaut abbluten.

Wechseljahre - Einleitung in neuen Lebensrhythmus



Nun wird die Frau also mit etwa neunundvierzig aus der Zeit der Reproduktion entlassen. Da werden jetzt auch die entsprechenden Botenstoffe überflüssig. Durch deren Wegfall kann man aber nun nicht, wie dies seitens der Pharmaindustrie gern dargestellt wird, von "einem Schritt ins Rentenalter" oder gar "ins Alter" sprechen. Vorbei ist nur die Zeit der explosiven Hormonmixturen, und die Botenstoffe haben jetzt eine andere Bot- Hormon-schaft zu übermitteln, nämlich einen Lebensrhythmus einzuleiten, der eher gleichbleibend und ruhig verläuft. Ihr niedrigerer Östrogenspiegel ist also in dieser Lebensstufe genauso wenig ein "Mangel" wie im Babyalter!

Gefährliche Hormonbehandlung allerdings können, wenn der Östrogenspiegel fällt, plötzlich Störungen offenbar werden, die vorher durch die Östrogene verdeckt worden waren, und deshalb bis jetzt möglicherweise keine Beschwerden verursacht hatten.

Was sind z. B. die Hauptbeschwerden des Klimakteriums? Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen. Sehen wir uns zunächst an, wie die so genannte exakte Wissenschaft mit den Hitzewallungen umgeht.

Ab Mitte des letzten Jahrhunderts vermag man Hormone nicht nur zu messen, sondern auch synthetisch herzustellen. Und hier nun verrät sich die Achillesferse der heutigen Wissenschaft: Ein Symptom (Hitzewallungen) wird damit erklärt, dass die Produktion eines winzigen biochemischen Moleküls (Östrogen) abnehme. Testweise verabreicht man dieses Molekül nun als Medikament: Bei vielen Patientinnen verschwinden - statistisch signifikant - die Hitzewallungen; der Beweis ist erbracht! "Evidence based medicine" nennt man so was heutzutage - etwa: "eine medizinische Wissenschaft, die auf Therapieerfolgen basiert".

Wissenschaft?! Dieser Wissenschaft ist es offenbar egal, dass der Rückgang des Östrogens physiologisch völlig normal ist!

Hier heilt niemand, hier werden nur Symptome beseitigt. Und das ist ein Riesenunterschied. Die Störung, deren Anzeichen die Hitzewallungen der Wechseljahre sind, wird aber einfach nur zum Schweigen gebracht! Und da liegt die ganze Tragik: Der Hilferuf wird nicht richtig interpretiert, sondern kurzerhand und ohne Rücksicht auf die Zusammenhänge einfach abgestellt. Wie ein Wecker. Da wird mit einer vorhersagbar (!) gefährlichen und nicht adäquaten Therapie ("Östrogengabe") scheinbar "erfolgreich behandelt". Bei aufrichtigem Bemühen um Erkenntnis hätte bei jedem Arzt das medizinische Wissen des Physikums (medizinisches Vorexamen nach vier Semestern) ausreichen müssen, um die Gefährdung zu begreifen. So simpel sind die Zusammenhänge. Und so sehr liegen sie auf der Hand.

Natürliche Beschwerden und ignorierte Alternativen



Die Beschwerden müssen hierbei als völlig natürlichen Prozess beterachtet werden, der den Körper wieder in das nötige Gleichgewicht bringt. Falls unbedingt nötig, lassen sich die Beschwerden, wenn nötig, mithilfe individueller Therapien wie der Chinesischen Kräutertherapie oder der Homöopathie fast immer zufriedenstellend lindern. Trotzdem wird eine exzessive Hormontherapie betrieben, deren gesundheitliche Folgen und Schädigungen gewaltig sind. Wie kam es dazu? Die Kurzsichtigkeit unserer Wissenschaftler hat hier unseligerweise der Gier der Pharmakonzerne die erwünschten Leckerbissen in den aufgesperrten Rachen geworfen. Ein geradezu fatales Duo, im Bunde mit einer gehetzten und existenzbedrohten Ärzte- und Patientenschaft, die nur auf eine schnelle Problemlösung aus sind.

Werbecoup Altersängste


Plötzlich konnte man Östrogene produzieren. Das geltendes ökonomische Bewusstsein hat reflexartig gefordert: Jetzt müssen wir das zu klingender Münze machen!" Also wurden erst mal die "klimakterischen Beschwerden behandelt" - und der Dollar rollte. Die Werbeabteilungen wurden visionär. Sie erkannten plötzlich, wie das Klimakterium eigentlich doch schon das Alter einläutet! Im genialischen Zeitraffer übersahen sie. dass allein bis zum Rentenbeginn noch fünfzehn Jahre fehlten. Aber da kramten sie die Osteoporose mit achtzig hervor und versprachen sich plötzlich: "Wenn wir es schaffen, den Östrogenabfall damit in Verbindung zu bringen, kann man uns ja erst in dreißig Jahren das Gegenteil nachweisen! Und bis dahin können wir alle Frauen ab fünfzig (welch ein
Markt!) bis an ihr Lebensende mit Hormonen vollpumpen. Das bringt Milliarden und Abermilliarden Euro!

Also wurde und wird den Frauen erst einmal richtig eingeheizt mit Altersängsten. In vielen Zeitschriften sieht man Anzeigen mit Rollstühlen und Witwenbuckeln etc. Den Frauen wird weisgemacht, sie könnten bis zum Tode faltenfrei, lebensfroh und munter bleiben. Und dass dies das Mindeste wäre, was sie von jetzt an bitte schön auch den Männern schuldeten. Und wenn Letztere sich plötzlich in jüngere Frauen verliebten, hätten sie sich das heutzutage wirklich selber zuzuschreiben.

Die Medien jubilieren über die Flut Gewinn bringender Anzeigen. Professoren werden unter kostenlosen Medikamenten begraben. damit sie bitte schön neue Studien starten. Prompt verfallen sie in einen wahren Forschungsrausch: denn das gibt Doktorarbeiten, Veröffentlichungen, Geld und Glorie, Symposien, von der Industrie bezahlte Reden und noch mal Symposien ....
Unerforscht auf der Strecke bleibt dabei das Naheliegendste: nämlich wie man durch eine Umstellung der Lebensweise vor dem Klimakterium den kritischen Übergang erleichtern bzw. die Störungen, die längst entstanden sind, schon vorher erkennen und entschärfen könnte. Doch wer sollte bei diesem System ein Interesse daran haben?


Herzinfarkt durch Östrogene ?


Männer sterben häufiger am Herzinfarkt als Frauen vor dem Klimakterium. Und diese Tatsache hat einige Forscher zu folgender Überlegung beflügelt: "Worin unterscheiden sich denn Männer und Frauen? Frauen produzieren mehr Östrogene! Geben wir also doch einfach auch mal den Männern Östrogene und schauen. ob sie dann weniger Herzinfarkte bekommen!"

Und was geschah? Männer bekamen statt weniger mehr Herzinfarkte! Die Forscher waren deprimiert und legten eine Pause ein; bis jemand auf die Idee kam, es mal mit den Frauen zu versuchen. Die schließen nämlich nach dem Klimakterium in der Herzinfarkthäufigkeit statistisch zu den Männern auf. Und siehe da, die einschlägigen Statistiken ließen sich eine Zeit lang im Sinne einer Verringerung der Herzinfarkthäufigkeit interpretieren - was freilich manipulierbar ist. Also entstand die Mär, Östrogene schützten auch vor Herzinfarkt ! Erst die so genannte HERS-Studie zeigte dann, dass das Gegenteil der Fall ist. Die Gefährdung unter Östrogen steigt auch bei Frauen an. Denn woran liegt es denn, dass Frauen vor der Menopause weniger Herzinfarkte bekommen als Männer? Daran, dass sie sich bis zur Menopause über die Periode entgiften können. Und da dieser "Blitzableiter" nach der Menopause fehlt, fällt ihr Vorsprung gegenüber uns Männern weg.


Pillen für den potentiellen Markt


Wer aber jetzt denkt, das Thema wäre damit vom Tisch, und die Industrie würde sagen: "Okay, wir sind durchschaut. Ziehen wir uns also elegant zurück!", der irrt. Demnächst wird man den Spieß umdrehen und Folgendes sagen: "Brust- und Gebärmutterkrebs werden von einem Östrogen-Überschuss verursacht. Warum also nicht die Frauen durch Medikamente vorzeitig in die Menopause versetzen? Dann machen wir bei einem eventuellen Kinderwunsch die Menopause halt kurzfristig rückgängig!"

Man wird von der "Gefährlichkeit der Östrogene" sprechen und die Empfängnis-Phase der Frau als "Östrogen-Überschuss-Krankheit" bezeichnen. Da sind dann natürlich geringe Dosen von Hormonen fällig, um Herz und Knochen zu schützen; denn durch besagte Medikamente wird ja die Eigenproduktion der Hormone unterbunden.

Mit der Anti Baby Pille wird ins gleiche Horn geblasen. Irgendwann wird man sich Fragen warum wir denn nicht gleich die junge Frau in den Wechsel schicken, dann könnten wir uns die Anti Baby Pille ersparen, und durch ein lebenslanges Hormonmedikament ersetzten.

Pfiffige Werbeabteilungen der Pharmaindustrie könnten auch auf die Idee kommen, die Pubertätsschwierigkeiten in ähnlich verdummender Logik wie beim Klimakterium als eine "Östrogen- oder Testosteron Überschusskrankheit" zu bezeichnen. Oder man könnte auch mit gleichem (Un-)Recht die Zeit vor der Pubertät als "Östrogen-Mangelkrankheit" bezeichnen und schon den Babys Östrogen verabreichen...

von der Wiege bis zur Bare eine hormonelle Ware.


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Dezember 2002

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