März 2013 www.initiative.cc

Vertrauen auf die Natur
Erfahrungsbericht einer jungen Mutter

Ich denke, das die Natur durch uns Menschen nicht verbessert werden muss und auch nicht kann. Im Gegenteil viele durch uns verursachte Änderungen verfälschen den natürlichen und richtigen Lauf der Dinge. Ich durfte als werdende Mutter diese Erfahrung machen und möchte daher einen kurzen Erfahrungsbericht schreiben, denn ich bin ein recht positives Beispiel dafür, wie eine Schwangerschaft auch ohne lange Vorbereitung gut funktionieren kann, wenn man der Natur seinen Lauf der Dinge lässt. Vielleicht hilf es einigen Müttern oder auch schwangeren Frauen wieder mehr auf ihre natürlichen Instinkte zu vertrauen.

Schwangerschaft


Februar 2013

Ich bin ungeplant schwanger geworden (habe "natürlich" verhütet) und habe im 6.! Monat davon erfahren. Eigentlich wollte ich keine Kinder oder eben viel später...! Mitten im Studium schon gar nicht...! Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem meine Schwangerschaft festgestellt wurde, eigentlich ging ich mit vermeintlichen Verdauungsproblemen zum Arzt, dass ich schwanger sein könnte kam mir gar nicht in den Sinn, mein Zyklus war schon immer recht unregelmäßig und ich hatte für eine Schwangerschaft recht starke Schmierblutungen und dachte diese seien meine normale Periode. Der Arzt fragte mich also ob ich schwanger sein könnte ich verneinte dies, jedoch etwas zögerlich, denn da war ein Gefühl im Inneren das irgendwie sehr wohlig war und ich erinnere mich daran, dass ich eine Nacht vor dem Arztbesuch sehr glücklich mit den Händen auf meinem Bauch eingeschlafen bin. Könnte ich also tatsächlich schwanger sein? Mein Hausarzt machte einen Ultraschall und das Ergebnis war mehr oder weniger überraschend: Er sagte: "Herzlichen Glückwunsch, das ist ja jetzt ein ganz besonderer Moment". Zunächst war ich nicht so erfreut, im Inneren irgendwie schon, aber ich dachte mir, ein Kind mitten im Studium, wie sollst du das schaffen und was sollen die Leute denken? Zum Glück konnte ich mich dann immer mehr freuen, denn es fühlte sich alles richtig an, ich sollte wohl einfach zu dem Zeitpunkt ein Kind bekommen. Jetzt konnte ich die Schwangerschaft genießen und auch mein Bauch wurde immer runder. Ich fühlte mich so frei und glücklich wie nie zuvor.

Ich wusste gar nicht welche Untersuchungen es so alles gibt, aber mein Arzt überwies mich natürlich zu einer guten Frauenärztin, die ziemlich entsetzt war, dass ich so spät komme. Ich habe mich gefragt warum ich überhaupt komme... schließlich war ich mehr als 5 Monate locker und fröhlich durch die Schwangerschaft gekommen, auch ohne irgendwelche speziellen Untersuchungen. Es folgten einige Laboruntersuchungen, Blutwerte, Ultraschalluntersuchungen und natürlich die CTG´s (Herzton-Wehen-Schreiber).
Meine Frauenärztin war sehr verblüfft dass ich so eine entspannte Schwangere sei, ich wüsste aber auch nicht warum ich es nicht hätte sein sollen...

Als ich mich mit dem Thema Geburt auseinander setzte kam für mich erst nur ein geplanter Kaiserschnitt in Frage. Das änderte sich zum Glück mit fortschreitender Schwangerschaft. Ich fühlte mein Kind immer mehr streichelte meinen Bauch und redete oft mit meiner Tochter. Ich wuchs da also immer mehr in die Schwangerschaft rein und der Wunsch nach einer natürlichen Geburt wurde immer größer. Angst vor der Geburt bekam ich immer weniger, aber das sollte sich ändern als die Untersuchungen engmaschiger wurden. Meine Frauenärztin riet mir von einer natürlichen Geburt ab, denn mein Kind würde mit einem Gewicht von mindestens 4500 g sehr groß werden und eine normale Geburt wäre nur unter extremen Schmerzen möglich und sei ohnehin eigentlich viel zu risikoreich. Na, herzlichen Dank für so viel Ermutigung!
(Das Kind wog in Wirklichkeit dann normale 3285 g)

Geburt

Am Tag des errechneten Geburtstermins meinte sie ich solle mich besser in einem Krankenhaus vorstellen. Ich konnte das nicht verstehen, denn mir ging es immer gut. In meinem Traum bekam ich meine Tochter alleine und still Zuhause und ich merkte dass die Geburt kurz bevor stand. Ins Krankenhaus wollte ich eigentlich nicht...
Ich wartete also erst einmal noch zwei Tage ab, machte aber den Fehler meinem Partner und meiner Familie zu erzählen, dass meine Frauenärztin meinte ich solle ins Krankenhaus... so überredeten mich natürlich alle hin zu fahren, damit nichts passiert. Und natürlich gab ich nach, denn ich wurde selber zunehmend unsicher dass etwas passieren könnte.
Im Krankenhaus untersuchte mich eine Ärztin und stellte erschrocken fest dass ich schon 15 Tage überfällig sei und riet sofort zu einem Kaiserschnitt. Die Werte seien zwar sehr gut, sogar überdurchschnittlich gut, aber aus Statistiken gehe hervor, dass mit einer zu langen Übertragung eine Unterversorgung vorliegt. Ich erzählte dass ich laut meiner Frauenärztin erst 2 Tage überfällig war und die Ärztin konsultierte einen Arzt. Dieser war sehr erfahren und gab zu dass die Messwerte umso ungenauer sind, je später eine Schwangerschaft festgestellt wird. Die Messgeräte sind also gar nicht immer so genau, aber dennoch wurde mir, obwohl es mir gut ging, zu einem Kaiserschnitt geraten, interessant...
Der blieb zum Glück aus, aber auch der Arzt meinte die Geburt müsse sofort eingeleitet werden. Wohl fühlte ich mich dabei nicht und ich hatte ohnehin das Gefühl dass es bald losgehen würde. Wie auch immer, ich nahm fast 2 Tage lang diese wehenfördernden Mittel, aber der Stress verhinderte wohl dass es losging, also wurde es ein Wehentropf....

Die Wehen kamen plötzlich sehr heftig und ich hätte mich lieber sanfter eingefühlt. Zudem war ich überall verkabelt, zur Sicherheit... ich sagte dass ich auf jeden Fall einen Gebärstuhl haben möchte, denn nach meinem Gefühl war es das richtige für mich. Ich wurde zwar sehr gedrängt meine Tochter im Bett zu bekommen und auch nicht umher zu laufen, konnte mich aber zum Glück etwas behaupten. Ebenso meine Hebamme, die diese Meinung der Ärzte auch nicht teilte. Die Geburt ging nur sehr langsam voran und am Ende konnte ich kaum noch atmen. Es waren jetzt schon an die 17 Stunden und ich war total erschöpft, die Herztöne wurden schlechter. Ich wurde ein weiteres mal untersucht und es hieß der Muttermund ist immer noch erst 5 cm geöffnet, das wird nichts mehr. Man drängte mich also für einen Notkaiserschnitt die Papiere zu unterschreiben, was ich dann auch tat, denn die Schmerzen waren unerträglich.
Schließlich gingen alle raus um sich umzuziehen und den OP vorzubereiten. Nur die Hebamme war noch da, die nett lächelte und mir noch ein paar Globulis gab. Auf einmal waren die Schmerzen nicht mehr so stark und ich spürte diesen Druck. Ich stieg aus dem Bett und hockte mich auf den Boden. Die Hebamme konnte mich noch dazu überreden den Gebärstuhl zu benutzen. Dann ging alles so schnell, es war eine Sache von Minuten und nur meine Hebamme begleitete die Geburt. Es fühlte sich endlich richtig an und dieses Gefühl wie meine Tochter so sanft heraus glitt werde ich nie vergessen. Sofort bekam ich sie auf meine Brust gelegt als auch schon die Ärzte rein kamen. Meine Hebamme meinte nur, dass ich wohl einfach die Entspannung gebraucht hätte. Gerade die Ärztin war jedoch sauer, dass sie nicht gerufen wurde, eine Geburt ohne Ärzte sei schließlich unverantwortlich. Aber ich fand es schön, dass diese Hebamme sich nur auf mich konzentrierte und auch vorher merkte ich schon oft an, dass ich alleine sein möchte... Wie auch immer alles war auf einmal richtig, ich stillte sie und schlief mit ihr auf dem Bauch ein.

Von da an konnte ich meine Tochter Emilia gar nicht mehr weglegen und es war zum Glück erlaubt die Kinder mit ins Bett zu nehmen. Das man das Co-Sleeping nennt erfuhr ich erst wesentlich später, für mich war es einfach das einzig Richtige. Das Stillen klappte am Anfang nicht so gut, denn ich fühlte mich einfach zu überwacht und beobachtet. Zuhause war ich dann entspannter und probierte in Ruhe verschiedene Stillpositionen aus und legte meine Tochter einfach hartnäckig immer wieder an. Daraus ist bis heute eine sehr schöne und innige Stillbeziehung geworden. Jetzt ist meine Tochter 16 Monate und wird größtenteils (noch) gestillt, einen Schnuller oder so hat sie nicht...

Bildung oder Verbildung

Wa in vielen Kulturen als "normal" gilt, ist bei uns "unnormal", das erfuhr ich erst als ich beim Pekip und Babyschwimmen Kontakt zu anderen Müttern hatte.
Mit 6 Monaten hieß es dass meine Tochter doch Brei "braucht" und die wenigen die stillten befassten sich schon mit dem Thema abstillen. Meine Schwimmleiterin befürwortete zum Glück das Stillen nach Bedarf (auch im Wasser!). Das war sehr schön für uns, auch wenn ich immer etwas schräg angeguckt wurde. Nach dem Schwimmen gingen wir alle zusammen in der Cafeteria noch was essen um uns auszutauschen. Die gängigen Fragen dort waren: "Und schläft deine Tochter schon durch?" Als Antwort kam dann von einer Mutter: "Nein, leider noch nicht..." Daraufhin die andere Mutter: "Aber dann gehst du nicht hin oder?" und die andere erwiderte: "Nein, natürlich nicht..."!

Für mich wirkt es manchmal befremdlich, dass alle diese Mütter ihre Kinder gewollt bekommen haben, denn es wirkt als könnten sie sich gar nicht so richtig darauf einlassen, sie machen alles so rational, so wie es laut "Fachmeinung" das Beste sei, dabei würde es einigen Müttern nicht schaden immer alles zu hinterfragen, sondern etwas mehr auf ihr Bauchgefühl zu hören.
Gerade Frauen und Mütter haben eine ganz starke Intuition und Baugefühl, besonders wenn es um Schwangerschaft und Geburt geht. Leider wird dieses Gefühl meist von der Angstmache der Geburtsmedizin überlagert. Doch im Grunde ist Schwangerschaft und Geburt die natürlichste Sache der Welt.

Mütter die viel über Schwangerschaft und Geburt lesen, zu jeder Untersuchung gehen, und alles so machen wollen wie es in den Büchern steht, lassen sich von den Fachmeinungen leider oft verunsichern. In den Kursen die ich besuche bin ich die jüngste Mutter mit jetzt 25 (bei der Geburt 24) Jahren und viele Mütter bei uns sind schon älter. Oft ist es dann ein lange gewünschtes Kind, einige sind auch künstliche Befruchtungen gewesen (da sind die Mütter dann an die 40) und die Mütter stehen sehr im Leben. Sie lesen Fachzeitschriften, gehen zu vielen unterschiedlichen Ärzten und werden durch viele unterschiedliche Meinungen stark verunsichert. Am besten konnte ich das bei meiner Tante beobachten, die mit 38 ihr erstes Kind bekam. Es fing schon damit an, dass sie in diesem Alter als "Risikoschwangere" galt und sehr viele Untersuchungen machen lassen sollte. Dann wurde ihr geraten ihr Kind per Kaiserschnitt bekommen solle, weil es für eine normale Geburt zu groß und zu schwer wäre (wie bei mir angeblich auch). Also kam das Kind meiner Tante auf Anraten der Ärzte per Kaiserschnitt zur Welt. Das Stillen klappte nicht und schnell hieß es sie könne eben nicht stillen... also die Flasche...
Zuhause wollte sie dann auch alles richtig machen und legte ihr Kind natürlich ins eigene Bett, es könne ja sonst am plötzlichen Kindstod sterben... so geht das weiter, es muss alles wie in den Büchern geschrieben stimmen, wenn das Kind mit 6 Monaten noch keinen Brei isst, bekommt es Mangelerscheinungen, wenn es noch nicht durch schläft hat es eine Schlafstörung, sowieso wenn es zu viel oder zu wenig schläft oder sich zu viel oder zu wenig bewegt...

Es ist wirklich erschreckend, dass eben auch sehr gute Mütter viele Sachen als "nicht normal" oder falsch ansehen, weil es ihnen so suggeriert wird und unsere Kinder in irgendwelche Entwicklungstabellen passen müssen, um normal zu sein. Es müsste doch so sein, dass man grundlegend davon ausgeht, dass das Kind normal ist, die Entwicklung richtig ist und man auch selber davon ausgeht alles richtig zu machen. Diese eigene Sicherheit wird leider oft zerstört, meistens schon in der Schwangerschaft. Auch ich fühlte mich immer wohl, aber am Ende wurde der Stress auch sehr groß, weil die Messwerte sehr ungenau waren. Laut meiner Ärztin kam meine Tochter 4 Tage nach dem von ihr errechneten Geburtstermin zur Welt, laut einer Ärztin im Krankenhaus 17 Tage nach dem Termin. Natürlich verunsichert einen das, auch wenn man sich immer wohl fühlt.

Selbsbestimmung und Bauchgefühl

Zum Thema Geburt wünsche ich mir mehr Selbstbestimmung und Selbstsicherheit. Mir ist das sehr hängen geblieben, denn ich hätte gerne eine selbstbestimmtere Geburt gehabt, obwohl ich verglichen mit anderen Berichten wohl noch ganz gut davon gekommen bin. Ich hatte nochmal Glück und alles lief seinen "normalen" Weg. Ich denke für mich war das positive Ende für mein jetziges Glücksempfinden sehr wichtig.
Meine nächste Geburt soll eine Hausgeburt werden oder aber in einem Geburtshaus stattfinden. Ich denke nicht dass die Geburt im Krankenhaus grundsätzlich zu verurteilen ist, viele Mütter berichten auch, sich dort besonders sicher zu fühlen, da im echten Notfall bessere technische Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Aber eben diese hoch modernisierte Technik und das unvertraute Umfeld können bei einigen Frauen sehr viel Angst und Stress auslösen.
Ich denke eine Geburt ist dann am sichersten, wenn sich die Frau so wohl wie möglich fühlt. Solange sie es als richtig empfindet sollte sich also keine Frau rechtfertigen müssen ihr Kind nicht im Krankenhaus zu bekommen. Wir sollten einfach wieder zu mehr Selbstbestimmung finden und uns nicht in irgendwelche Nummern, Richtwerte oder Statistiken fügen. Jede Frau ist einzigartig, jedes Kind und jede Familie. Und wir sollten in erster Linie von der Richtigkeit ausgehen und der Natur vertrauen. Erst wenn wir auf unsere Gefühle hören und sie zulassen, dürfen wir diese tiefen Glücksmomente spüren. Und wir können sie weiter geben an unsere Nachkommen, die ebenso Gefühle zulassen und Glücksgefühle haben werden und die wissen dass sie keine Nummer, sondern einzigartig sind. Die Wichtigkeit der Glücksfähigkeit unserer Gesellschaft sollten wir stets vor Augen haben und dann fällt es uns vielleicht auch leichter uns wieder mehr auf unsere Gefühle und Instinkte zu verlassen...
Vieles macht man als Mutter instinktiv richtig und es ist verblüffend wie gut die Gesetze der Natur wirken, wenn man sie nur lässt. Ich finde es immer noch faszinierend wie leicht ich bis zum 6. Monat der Schwangerschaft gekommen bin, auch ohne irgendeine Untersuchung oder Zusatzpräparate und all die Dinge. Die Natur leistet eben unglaubliches und für mich ist es schön das Gefühl zu haben "dass alles seine Richtigkeit hat" Das ist komisch, dieses Gefühl kannte ich vorher nicht, vorher war irgendetwas "unvollkommen" und leer.
Ich hoffe dass ich in den nächsten Jahren noch weiter Kinder bekommen darf und auch sie den Zustand tiefsten Glückes und der Richtigkeit der Natur fühlen dürfen...

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